Marieluise Ritter
Kalbfred und Kuh Niegunde
Liedtexte zur gleichnamigen CD-Produktion
- GEMA -
- Phantasiemobil
- Rindviehlied
- Das Lied der Krähe
- Flieg zum Regenbogen
- Sonnenbuntes Regenlicht
- Polly Tiger
- Plappermäulchen
- Armer Kinderpopo
Phantasiemobil
Wir fliegen heut zum Regenbogen
wie durch Zauberei,
und jeder, der noch träumen kann,
ist auch mit dabei.
Du ziehst dir blaue Flügel an
und eine rote Hos,
und gelb und grüne Schuh dazu,
und dann fliegst du los.
Und wenn du keine Flügel hast,
dann nimm dir einen Hut
und mach dir nen Propeller drauf,
das geht auch ganz gut.
So bist du leicht dein eigenes
Phantasiemobil,
das trägt dich im Gedankenflug
an jedes Ziel.
Und wenn dich einer halten will,
dann reiß ihm einfach aus,
und wenn du Lust hast, baust du dir im
Himmel ein Haus.

Rindviehlied
Nur dumm glotzen, ja nix denken!
Friss und sauf und brülle nicht!
Irgendwer wird dich schon lenken,
ob du’s merkst oder ob nicht.
Sei ein braves, dummes Rindvieh
mit viel Fleisch und wenig Speck
und gehorche deinem Herren
und sei auch zum Metzger nett!

Das Lied der Krähe
Ich denke mir ein Zauberwort,
das würd die Welt verkehren.
Die Jäger hätten selber Angst
vor ihren Schießgewehren.
Die Feigen hätten endlich Mut,
dann wären auch die Herren gut.
Ich denk mir einen Spiegel aus,
der tät am Himmel hängen,
guckte da die Dummheit rein,
tät sie sich erkennen.
Müsste vor sich selbst erschrecken
und sich auf dem Mond verstecken.
Ich denke mir ein freches Lied,
das dringt durch alle Mauern,
macht verborg'ne Wünsche frei,
die hinter Zäunen trauern.
Wär'n sie erst ihr eig'ner Herr,
gäb es bald kein Rindvieh mehr.

Flieg zum Regenbogen
Rechts und links und rauf und runter,
vor und zurück und hin und her,
streck das Bein und in die Knie
und in die Luft, im Kreis gehupft,
das ist doch gar nicht schwer.
Wo Blumen groß wie Bäume sind
und Wolken Lieder singen
da wohnen unsre Träume und
sie gleichen Schmetterlingen
Flieg zum Regenbogen
auf einem großen Dreierlei
erfunden ist noch lange nicht gelogen
und Träume machen frei.
Rechts und links und rauf und runter,
vor und zurück und hin und her,
streck das Bein und in die Knie
und in die Luft, im Kreis gehupft,
das ist doch gar nicht schwer.
Das Meer ist heute himbeerrot,
die Welt ist wie ein Brötchen,
die Luft ist lau und bonbonblau,
der Regenwurm gibt Pfötchen.
Flieg zum Regenbogen
auf einem großen Dreierlei
erfunden ist noch lange nicht gelogen
und Träume machen frei
Rechts und links und rauf und runter,
vor und zurück und hin und her,
streck das Bein und in die Knie
und in die Luft, im Kreis gehupft,
das ist doch gar nicht schwer.
Es singt im Chor mein linkes Ohr,
mein Bauch hängt auf dem Rücken,
die Füße schlagen Purzelbaum,
mein Kopf ist voller Mücken.
Flieg zum Regenbogen
auf einem großen Dreierlei
erfunden ist noch lange nicht gelogen
und Träume machen frei.

Sonnenbuntes Regenlicht
Wenn der Himmel Tränen weint,
fällt ein Regen nieder,
wenn darauf die Sonne scheint,
kommt die Freude wieder.
Denn dann wird am Himmelszelt
der Regenbogen aufgestellt.
Willst du auf der Zauberbrück
selbst spazieren gehen,
musst du erst den Weg zum Glück
finden und verstehen.
Kennst du nicht das Dreierlei,
find’st du nimmermehr herbei.
Darum findet nur ein Kind
das Land im Regenbogen.
Unbeschwert im Abendwind
kommt es hergeflogen,
träumt sich voller Zuversicht
ins sonnenbunte Regenlicht.

Polly Tiger
Ich mache alles, was ihr wollt,
verwandle euer Brot zu Gold,
ich schenk auch silbernes Gemüs,
ich mach sogar den Regen süß,
versprech euch immergrünes Gras,
das Blau vom Himmel und wer-weiß-noch-was!
Und ich will gar nichts dafür haben,
nur an der Macht
will ich mich laben!
Falls ihr nur nach der Farbe seht -
(ich glaub, die meisten sind so blöd):
Ich kann in allen Farben blüh'n,
sogar in grün, wollt ihr mich grün.
Ich kann's auch schwarz, rot, gelb und braun!
Die Hauptsach' ist, ihr habt Vertrau'n.
Und ich will gar nichts dafür haben,
nur an der Macht
will ich mich laben!

Plappermäulchen
Ich plapper, ich plapper von morgens bis spät,
ich plapper, ich plapper wie’n Plappergerät.
Ich plapper was klar ist, ich plapper, was wahr ist,
ich plapper auch Blech, na, da hab ich halt Pech.
Ich sag was ich denke, drum nennt man mich frech.
Doch das ist mir egal und das macht mir nichts aus,
aus’m Plappermund muss einfach alles heraus.
Plappern, das ist mein Vergnügen,
und wer plappern muss, der kann nicht lügen.

Armer Kinderpopo!
Ich bin nur ein zärtlicher Kinderpopo,
anschmiegsam, weich, pausbackig und knackig
Luft und Sonne die machen mich froh,
dann lauf ich am liebsten den ganzen Tag nackig.
Doch dann wird gleich geklagt:
Pfui Teufel, wie nackt!
Und dann wird ich schon wieder in Hosen gepackt.
Ach ein Kinderpopo hat bei euch sowieso
überhaupt nichts zu sagen, ich armer Popo.
Ich bin nur ein zärtlicher Kinderpopo,
tu niemand was Böses und will niemand plagen.
Streicheln und Küsschen, die machen mich froh,
doch bei jeder Gelegenheit werd ich geschlagen
Jeder Klaps, jeder Hieb
zeigt: Ihr habt mich nicht lieb
und dabei bin ich nicht mal ein Schuft oder Dieb.
Ach ein Kinderpopo hat bei euch sowieso
überhaupt nichts zu sagen, ich armer Popo.